DIE WALKÜRE
Erster Aufzug
Inszenierung | Licht | Sebastian Ritschel |
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Musikalische Leitung | Eckehard Stier | Olga Dribas (Klavier) |
Ausstattung | Ulrike Stelzig-Schaufert |
Dramaturgie | Ronny Scholz |
Premiere | 17.10.2007 | Theater Görlitz |
Besetzung
Sieglinde | Yvonne Reich |
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Siegmund | Daniel Brenna |
Hunding | Gary Jankowski |
Wotan | Peter Wallauer |
Ankündigungen
Varinia Bernau – Sächsische Zeitung
“Als „pur, ohne Schnörkel“ beschreibt Regisseur Sebastian Ritschel seine Inszenierung. Der 27-Jährige gibt damit sein Regiedebüt – und es ist für ihn gleichsam die „Erfüllung eines lang gehegten Traums“. Eine heiße Liebe, so verrät der Theatermann, verbinde ihn mit dem Wagner-Stoff, seit er ihn als 16-Jähriger das erste Mal auf der Bühne sah. Die unmittelbare Nähe zwischen Publikum und Künstlern sei nun das Besondere an seiner Walküre. Bis auf einen Meter rücken die Sänger an die Zuschauer heran. Die habe ihm erlaubt, nahezu filmisch zu arbeiten. „Auf die großen Operngesten können wir somit verzichten“, sagt Sebastian Ritschel, „Ein Augenaufschlag, eine kleine Handbewegung gewinnt an Ausdruckskraft.“ Emotional mitreißen, nahezu überrollen wolle er sein Publikum, kündigt der Regisseur an, der Wagners Walküre nun nach über 60 Jahren wieder auf die Görlitzer Bühne holt. [...].”
Rezensionen
Boris Michael Gruhl – DNN
Der Görlitzer Dramaturg und Regisseur Sebastian Ritschel stellt sich mit seiner ersten großen szenischen Arbeit vor. Überraschenderweise keine Ansammlung abgeguckter Regietheatereffekte, sondern eine klare Betonung der Handlung, textgemäß und in Korrespondenz zur Musik. [...]
Offenbar hält Ritschel das, was dem Geschwisterpaar widerfährt, was sie hinter sich lassen wollen, wie die beiden jungen Menschen um ihrer Liebe willen Tabus brechen und Grenzen überschreiten, für aufregend und mitteilenswert genug, so dass er die Deutung, Assoziation oder gar Identifikation den Zuschauenden und -hörenden überlässt. Was ja, wie die ungebrochene Aufmerksamkeit derselben belegt, bestens funktioniert.
Jens Daniel Schubert – Sächsische Zeitung
“Das Görlitzer Theater schafft mit der „Walküre“ einen höchst spannenden und überaus gelungenen Abend mit einem Mini.
Wagners „Der Ring der Nibelungen“ in Görlitz, das klingt größenwahnsinnig. Doch Görlitz ist sich seiner Beschränkungen offenbar ebenso bewusst wie seiner Möglichkeiten. Man spielt Wagners Opus Maximus in einer Minimalvariante. „Die Walküre“, erster Aufzug, Oper am Klavier, Theater hinterm Vorhang – und schafft so einen höchst spannenden, ausgesprochen interessanten und überaus gelungenen Theaterabend. [...] Maximaler Erfolg. Lust auf mehr. Mehr von dem Regisseur und das dann gerne auf der großen Bühne mit Blick aus dem Zuschauerraum. [...] Regisseur Sebastian Ritschel hat genau zugehört und der Musik die Vorgänge abgelauscht. Er findet zu Aktionen und Arrangements, die Geschichte vom Gejagten und Suchenden gegen den Etablierten und Festgefahrenen genau zu erzählen. Bewegend gestaltet ist die unterdrückte, doch hoffende, sich selbst findende und sich liebend gleich wieder neu verschenkende Frau dazwischen. Keine Deutung, kein Zeigefinger. Eine Hinführung. [...] So entsteht eine Stunde packendes Musiktheater, so findet Wagner sein Publikum in Görlitz. Großer Applaus!”